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Restaurationsbericht

BMW R 60/5

Im September 2010 hatte ich ja einen größeren Posten BMW`s bei mir um die Ecke erworben. Von dieser Sammlung hatte ich schon eine R 75/6 restauriert und nun war die 60/5 an der Reihe. Aus dem Sammelsurium an Teilen suchte ich mir wieder die passenden Teile raus. Alles war bzw. musste zerlegt und überholt werden.

Ich fing wie immer mit dem Rahmen Mitte November 2012 an. Der wurde komplett geschlachtet und zum Sandstrahlen und Pulverbeschichten vorbereitet. Dazu kamen diverse Motoren-, Getriebe- und Kardanteile.

               

                                 

Zurück vom Strahlen ging es zu Firma Sarnoch in Pankow zum Pulvern. Ich bekam die Teile Ende November in perfektem Zustand zurück.

Sofort ging es an den Zusammenbau von Rahmen, Heckrahmen, Batteriekasten, Gabelbrücke, Schwinge.

                

                                  

Die Telegabel hatte ich schon im Sommer überholt. Das war eine Hau-Ruck-Aktion. Alle Fehlteile bestellt und gleich 5 Gabeln überholt, ordentlich verpackt und eingelagert. So brauche ich nur ins Regal greifen und eine komplette Telegabel einbauen.

                              

                                  

Die Räder hatte ich auch schon fertig. Die waren von einer vorherigen Restauration der 75/6 übrig geblieben. Hier hatte ich erst die falschen Räder fertig gestellt. So konnte ich sofort das Vorderrad einbauen. Blöderweise passte die Achse nicht rein. Nach kurzem Vergleich mit anderen Achsen stellte ich fest, dass ich die Telegabelholme vertauscht hatte. Also, Wechsel von links nach rechts und schon stimmte das.

Ich baute den Reibdämpfer, den Lenker, die Blinker und die Lampenohren ran. Die Lampenohren und die Lampengehäuse hatte ich von Micha Pfeiffer in Schönerlinde lackieren lassen. Das war bequemer für mich und vor allen Dingen ordentlicher. Ich hatte ihm alle Lampen und Lampenohren gegeben, die ich hatte.

                                

                                      

Nun kam die Hinterradschwinge, ein Dummykardan und Stoßdämpfer einer /7 dran. Bei den originalen Dämpfern fehlten mit noch die polierten Hülsen und neue Silentgummis. Der Kardan war noch nicht begonnen. Da ich aber demnächst den Motor einbauen wollte und es mir lieber ist, dabei das Motorrad auf beiden Rädern stehen zu haben, behalf ich mich mit diesen Notlösungen.

Jetzt kümmerte ich mich um den Motor. Das ging recht schnell. Beim Vorbereiten zum Strahlen stellte ich fest, daß er noch in sehr guter Verfassung war. In den Zylindern waren noch die Honspuren zu sehen und die Welle entnahm ich komplett geschliffen und mit neuen Lagern versehen aus dem Regal. Ich hatte zwischenzeitlich eine neue Steuerkette, 2 Steuerkettenritzel, Kupplungsdruckscheibe und Dichtungen erworben. Der Zusammenbau war an einem Tag erledigt.

                                          

                                

Kurz vor Weihnachten 2011 ( ! ) hatte ich übrigens bei Fa. Vogler die Zylinderköpfe zum Überholen abgegeben. Die waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig.

Am 9.12.2012 baute ich mit meinem Sohn den Motor ein.

 

Das Getriebe hatte ich mir damals weggelegt. Es war von vor einiger Zeit überholt worden. Ich baute es guten Gewissens ein, um gleich festzustellen, dass der Kickstarter nicht funktioniert. Ich überholt also noch eines.

                                

                                    

Dies baute ich am 13.1. 2013 ein. Später stellte ich fest, welcher Fehler an dem anderen Getriebe passiert ist. Es wurde eine falsche Anlaufscheibe auf der Antriebswelle montiert. Dadurch hat die Feder das Zwischenrad immer auf den Mitnehmer gedrückt und den Kickstarter nicht mehr frei gegeben. Das brachte ich auch wieder in Ordnung und legte mir das Getriebe beiseite.

Zwischenzeitlich polierte ich die Stoßdämpfer und kümmerte mich um den Kardan. Ich versah ihn mit neuen Lagern und distanzierte ihn neu aus. Tellerrad und Ritzel waren in Ordnung.

                       

                                     

Nun konnte ich auch den Dummy – Kardan gegen das Original tauschen.

 

Übrigens hatte ich kurz vor Weihnachten 2012 die Zylinderköpfe von Fa. Vogler wieder. Bearbeitungszeit 1 Jahr !!!!!!!

Die montierte ich nun, nachdem ich noch die gestrahlten Federhülsen, außen am Kopf, gegen welche aus Niro getauscht habe. Die rosten dann nämlich nicht mehr. Das gleiche machte ich mit den Stösselschutzrohren. Die kamen auch aus Niro dran. Weiterhin montierte ich die hintere Bremse und das Hinterrad.

Für die Telegabel drehte ich mir noch einen Stützring für die Flatterbremse. Ich begann nun mit der Elektrik, wie Rücklicht, hintere Blinker, Hupe, Schalter.

Die Schalter nahm ich auseinander, überholte die Kontakte und lötete neue Kabel dran.

 

Jetzt vervollständigte ich den Lenker mit seinen Armaturen, montierte die Lampe und deren Innenleben. Es war der 21.2.2013.

 

Weiter ging es mit der Verlegung eines neuen Kabelbaumes und Neuanfertigung des Plus- und Massekabels.

Ende Januar bekam ich den Tacho vom Überholen wieder und montierte auch den. Die Elektrik funktionierte auf Anhieb, so dass hier keine Nacharbeit erforderlich war.

Mit Thorsten Tausch fertigte ich noch ein Werkzeug zum Ausrichten der Kipphebel, damit ich die Montage der Zylinderköpfe fertig stellen konnte. Die Kipphebel hatte ich im Winter zum Radien überschleifen gegeben.

Nun baute ich die gereinigten Vergaser alle Bowdenzüge und Wellen ein. Da ich die Maschine mit Sturzbügeln haben wollte, montierte ich welche von Fehling.

 

Natürlich war ich neugierig, ob die Maschine anspringen würde. Dazu hatte ich mir einen Tank von einem Tümmler- Außenbordmotor vorbereitet. Es stellt sich allerdings heraus, dass die Benzinzufuhr mit nur einem Kraftstoffabgang zu gering war. Die BMW sprang zwar an, aber eine vernünftige Einstellung war so nicht möglich.

 

Wir schrieben den 14.3.2013. Bei diesem kurzen Probelauf, hier alles noch ohne Auspuffanlage, stellte ich fest, dass die Zylinderköpfe ohne Öl liefen. Es war übrigens 23:30 Uhr und meine Frau erschien im Nachtgewand in der Garage, um mir mit ganz bösem Gesichtsausdruck mitzuteilen, dass sie doch gern schlafen würde. Auweia, das war nicht gut und keineswegs für den Familiensegen zuträglich.

Der Öldruck selbst war in Ordnung. Es musste also an etwas anderem liegen. Ich ging gedanklich nochmal alle Arbeitsschritte durch und mir kam tatsächlich die Idee, dass ich wohl mit dem Dichtungsmittel 3-Bond zu verschwenderisch umgegangen war. Nach der Demontage des rechten Kopfes sah ich meinen Fehler gleich. Ich hatte die Ölbohrungen sauber zugeschmiert. Mist ! Also alles mühselig freipopeln, das Ganze auf der anderen Seite auch. Nach einem halben Tag zusätzlicher Arbeit lief das Öl dann schön aus den Bohrungen. Naja, wieder eine Erfahrung reicher.

Am 18.3.2013 bekam ich meine Auspuffanlage geliefert. Die wollte ich einen Tag später gleich dranbauen, stellte aber fest, dass die Krümmer nicht passten. Der Bogen war zu flach. Es fehlten etwa 20 mm zum Anschrauben der Töpfe am Rahmen. Ein Telefonat beim Lieferanten ergab nur die Erkenntnis, dass er von den Krümmern etwa 20 Stück im Jahr verkauft und noch nie eine Reklamation hatte. Ich schickte ihm die Dinger wieder zurück. Einige Tage später meldete er sich und gab kleinlaut zu, daß wohl eine Serie nicht richtig gebaut wurde. Soviel zu seiner Unfehlbarkeit. Er wollte die Krümmer umtauschen. Gut, dachte ich, legst du dir für die nächste Restauration ein Paar auf die Seite. Ich hatte zwischenzeitlich bei BMW- Bayer bestellt, da ich ja weiter kommen wollte. Die passten dann auch tadellos und die Auspuffanlage ist ohne Spannung angebaut.

                    

                                             

Trotzdem warf mich das um eine Woche zurück. So hatte ich zwischendurch Zeit, mich um die Schlösser zu kümmern. Ich wollte alles gleichschließend haben und packte daher 3 Schlösser zusammen und trabte damit zu Schlüssel-Schulz. Der sagte mir den Umbau zu und rief einen Tag später an, dass er fertig sei. 65,- € sind nicht unbedingt ein Schnäppchen, aber diese ewige Fummelei nach dem richtigen Schlüssel finde ich auch lästig.

Von Siebenrock bekam ich Ende März noch eine Lieferung mit Spiegeln, Sitzbank, Werkzeugfach, Tankemblemen. Die Lackteile hatte ich bei Micha abgegeben. Fertigstellung innerhalb von 10 Tagen- sagte er. Blöd nur, dass dann eine Blinddarmoperation dazwischen kam, die ihn 14 Tage pausieren ließ.

Der vordere Kotflügel war schon fertig. Auch hier hatte ich mir damals einen falschen für die R 75/6 lackieren lassen. Die Aufnahme für den Kotflügel ist hier ein wenig anders. Wenn man eine /5 Koti versucht auf die Aufnahme zu schrauben, wird dieser extrem auseinander gedrückt und reißt. Die /6-Kotis haben eine größere Aussparung für die Aufnahme. Also konnte ich den wenigstens dran bauen.

 

Am 18.4.2013 bekam ich von Micha die ganzen Lackteile zurück und ich vervollständigte die Maschine incl. Sitzbank. Leider waren die Tankembleme von Siebenrock Mist. Selbst bei ganz leichtem Anziehen der Schrauben platzte der Emaille schon weg. Die bekommt Siebenrock wieder zurück. Ich habe in der Boxerschmiede welche bestellt. Die sind direkt von BMW, allerdings extrem teuer ( 35,- €/ Stück ). Ich musste auch noch Kniekissen für links bestellen, da ich nur noch rechte hatte ( warum auch immer ). Die sind schon dran. Die Tankembleme bekomme ich wohl nach unserem Urlaub. Dann geht es weiter.

Da der Tank nun angebaut war, konnte ich erste Einstellarbeiten erledigen. Schwimmerstand Vergaser, Gleichlauf etc.

Ich hatte am 25.4. noch einen Termin mit Tauschi, der mir den Hauptständer in Ordnung brachte. Hier mussten Löcher zugemacht und ein Fußhebel dran geschweißt werden. Ich brachte alles noch schnell zum Strahlen und pulvern und habe ihn noch am Urlaubsabreisetag angeschraubt. Allein die Reparatur des Hauptständers schlug mit insgesamt 100,- € zu Buche. Ein Neuteil kostet etwa 120,- €. Beim nächsten Mal werde ich wohl auf die Neuteilvariante zurück greifen.

             

                                              

 

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